In einer Rundmail vom heutigen Tage an die Vorstandsmitglieder der LVB-Mitgliedsvereine hat der LVB-Vorstand eine Information versandt, die wir nachfolgend auch an dieser Stelle veröffentlichen:
„Seit einigen Wochen wird von der Bevölkerung viel Geduld und Verständnis erwartet und quasi eingefordert.
Das bezieht sich auf alle Lebensbereiche, beruflich wie privat, und auch der Sport ist davon betroffen, auch hier werden wir auf eine harte Probe gestellt, zumal sowohl die Argumentationen als auch die Maßnahmen in einzelnen Bundesländern inzwischen nicht mehr abgestimmt, einheitlich erfolgen. Es fehlen bisweilen Logik und Verhältnismäßigkeit für weiterhin bestehende Maßnahmen.
Gleichwohl besteht in der Bevölkerung für die eingeleiteten Maßnahmen grundsätzlich Zustimmung. Das soll und muss auch so bleiben, eine „Verharmlosung“ o.ä. wäre der völlig falsche Weg!
Aber es muss auch der Weg für Lockerungen aufgezeigt werden, er muss deutlich erkennbar werden.
Wenn in Teilbereichen des öffentlichen Lebens das Risiko für Neuinfektionen zu groß ist, wird auch die Akzeptanz für entsprechende Beschränkungen und Regeln unverändert bestehen bleiben.
Aber dort, wo das Risiko minimiert werden kann, dort wo keine nachvollziehbaren Erklärungen gegeben werden (können), entsteht Ungeduld, Unmut und Unverständnis.
Auch die Beschränkungen für weite Teile des Luftsports gehören dazu.
Der Luftsport-Verband Bayern hat gegenüber dem Ministerpräsidenten, gegenüber dem Sportminister, der Gesundheitsministerin und im Austausch mit zahlreichen weiteren Mandatsträgern ausführlich aufgezeigt, dass bei diesen ausschließlichen Freiluftsport-Aktivitäten das Infektionsrisiko durch die bekannten Maßnahmen sehr deutlich reduziert werden kann und ein Nutzungsverbot der entsprechenden Sportgelände und -gebäude unverhältnismäßig und nicht mehr akzeptabel ist.
Andere Sportverbände (Tennis, Leichtathletik, Golf etc.) – auch Luftsportverbände – haben das ebenso getan. Keinem von ihnen geht es aber um seinen Sonderstatus.
Es geht um Nachvollziehbarkeit, Transparenz, Angemessenheit und von Maßnahmen.
Der LVB und seine Vereine sind Mitglied im Bayerischen Landes-Sportverband (BLSV).
Der LVB ist Mitglied des Deutschen Aero Clubs (DAeC).
Die Landessportbünde der Länder und die Spitzenverbände sind alle zusammen im DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund).
Nur über diese Gemeinschaften sind wir Gesprächspartner sowohl im Bund als auch in den Ländern.
Der BLSV mit seinem Präsidenten Jörg Ammon steht im engen Austausch mit Sportminister Joachim Herrmann und seinem Ministerium.
Eine erste positive Nachricht aus den Gesprächen zur stufenweise Wiederaufnahme des Sportbetriebs ist die Verdopplung der Vereinspauschale auf nun 40 Mio. € pro Jahr.
Jeder Verein, der bereits die Vereinspauschale beantragt hat, muss nichts weiter veranlassen, er erhält automatisch das Doppelte.
DAeC-Präsident Stefan Klett, seit einigen Monaten auch Präsident des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen, setzt sich ebenso für den Sport in NRW, aber auch für den Luftsport auf Bundesebene ein.
Er hat sich in einem persönlichen Schreiben an die Bundeskanzlerin für Lockerungen für den Luftsport eingesetzt und ihr in seinem Schreiben Hinweise für die Bund-Länder Konferenz am 30. April übermittelt.
Am 26. April fand eine Sportministerkonferenz mit den Landessportbünden statt, siehe dazu die gemeinsame Pressemitteilung des DOSB mit allen Landes-Sportbünden.
Aktuelle Ergänzung vom 29. April: Umlaufbeschluss der SMK
Auf der Homepage des BLSV (www.blsv.de) gibt es zahlreiche Infos, zudem wird die FAQ-Zusammenstellung des BLSV ständig aktualisiert, hier findet man zahlreiche Infos, Links, Antworten auf Fragen rund um die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den organisierten Sport in Bayern.
Der DAeC hat auf seiner Homepage auch einen speziellen Infobereich veröffentlicht, siehe hier.
Rechtsgrundlagen in Bayern
Auf der Homepage des Bayerischen Gesundheitsministeriums sind alle derzeit gültigen Rechtsgrundlagen – Rechtsverordnungen, Allgemeinverfügungen, Bekanntmachungen zum Coronavirus veröffentlicht, siehe hier
Dazu gehören:
– Rechtsverordnungen
– Allgemeinverfügungen
– Bekanntmachungen
Luftfahrt- bzw. luftsportbezogene Informationen findet man auf den Seiten der bayerischen Landesluftfahrtbehörden:
In der LVB-Geschäftsstelle sind einige Nachrichten und Schreiben eingegangen. Einige beinhalteten eine kritische Darstellung der aktuellen Situation, zahlreiche andere haben sich sehr positiv über das LVB-Schreiben an Ministerpräsident Söder geäußert, natürlich oftmals verbunden mit der Hoffnung auf baldige Lockerungen.
Danke an der Stelle an Alle für die Zuschriften!
In ein paar Schreiben war auch eine mehr oder weniger deutliche Kritik am LVB enthalten, weil dieser als Interessenvertreter keine Lockerungen erreicht hat.
Wir haben zwar Verständnis für die bei Luftsportlern derzeit herrschende große Enttäuschung, momentan in Bayern nicht fliegen zu dürfen, dies ist jedoch keine wirklich realitätsbezogene Betrachtung.
Wir haben eine weltweit einmalige Situation –
und nicht der LVB hat irgendetwas eingeschränkt.
Nur gemeinsam kommen wir in dieser außerordentlich schwierigen und kritischen Zeit voran, mit Ruhe und Vernunft, aber auch mit der Bereitschaft, die Entwicklungen der vom Bund und der Staatsregierung angeordneten Maßnahmen mit dem Blick für die Realitäten mitzugestalten.
Jedenfalls sind die LVB-Verantwortlichen der Auffassung, dass es, wie oben erläutert, nur einen gemeinsamen Weg gibt, etwas erreichen zu können.
Der LVB-Vorstand steht jedenfalls nicht für juristische Verfahren, Klagen o.ä. Wir brauchen einen konstruktiven Dialog, wir brauchen vernünftige, abgestimmte Konzeptionen und die gibt es bereits.
Denn wir müssen und können nur im Verbund des organisierten Sports die politisch Handelnden überzeugen, dem Sport zeitnah in Teilschritten seine Bedeutung für die Gesellschaft zurückzugeben. Daran werden wir intensiv weiterarbeiten.
Am 30. April (s.o.), findet die nächste Konferenz der Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin statt.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat zwar am 27. April „Lockerungen für den Breitensport in Bayern“ für die kommende Woche angedeutet, diese allerdings in einem Interview im Bayerischen Rundfunk zugleich an die Entwicklung in der Fußball-Bundesliga gekoppelt, was für uns und auch andere Sportverbände so keineswegs nachvollziehbar und völlig unverständlich ist, weil hier kein erkennbarer, inhaltlicher Zusammenhang besteht.
Wir haben dies auch so bereits der Staatskanzlei mitgeteilt.
Sollten Lockerungen für den Freizeit- und Breitzensport erfolgen, was wir natürlich sehr hoffen, werden wir Sie alle umgehend informieren.
Dann wird es eine unserer Hauptaufgaben sein, die bereits erarbeiteten Konzeptlösungen an die Festlegungen und ggf. Auflagen anzupassen, sie umzusetzen und im Austausch mit Ihnen /den Vereinen zu multiplizieren, damit wir den hygienischen Anforderungen gerecht werden und unseren Beitrag zur Bekämpfung des Virus „trotz“ der Ausübung des Luftsports leisten können.
Alle Bemühungen dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Gesundheit oberste Priorität hat und haben muss.
In diesem Sinne Ihnen alles Gute – bleiben Sie gesund!! “