Luftsport-Verband
Bayern e.V.

Deutsche Meisterschaft 2020 F3 RES

Am ersten Wettbewerbstag sah es noch so aus, als würde die Deutsche Meisterschaft wortwörtlich ins Wasser fallen. Zum späteren Vormittag öffnete Petrus die Schleusen. Zu den kühlen Herbsttemperaturen gesellte sich Dauerregen und so war nach zwei Wettbewerbsrunden klar, für weitere Wettbewerbsrunden muss ein kleines Wetterwunder her. Es wurden Smartphones gezückt, Wetter-Apps gestartet, verschiedene Regenradar Filmchen betrachtet und gehofft. Aber gegen 15:00 war dann klar, am Samstag geht wohl fliegerisch nichts mehr und man fing an sich auf das gemeinschaftliche Abendessen zu freuen. Hier hatten die Ausrichter es doch tatsächlich geschafft in einem Wirtshaus, unter Einhaltung aller Corona-Regeln eine nette Beisammensein zu organisieren. Sicher, die Abstände an den Tischen waren etwas größer als normal üblich und es wurde, trotz frischer Aussentemperaturen, auch mehr gelüftet als sonst. Trotz dieser Einschränkungen war es ein netter Abend! Dazu hat auch die Verlosung der zahlreichen Preise der Sponsoren beigetragen. An dieser Stelle ein herzlichen Dank an Zeller Modellbau, Höllein Modellbau, Power Box Systems, Holzmodellbau Schweiger, Aufwind Magazin, Proxxon, Seta Modelltechnik, KST, UHU, Teil-Q, Oracover, servorahmen.de, Schambeck Luftsporttechnik, Lindinger, R&G, VTH-Verlag, und nicht zuletzt Cumulus-Modellbau. Die Firma um Rudi Nahm hat für die sieben teilnehmenden Jugendlichen die Startgelder übernommen und so ein deutlich sichtbares Zeichen für die Jugendförderung gesetzt.

Über Nacht hat Petrus dann ein Einsehen und am Sonntag war das Wetter dann deutlich besser. Die Temperaturen ein, zwei Grad höher, mit dem einen oder andere Loch in der Wolkendecke und, was besonders wichtig war, ohne jeglichen Regen. Zu den zwei Runden des Samstags gesellten sich so noch 5 Runden vom Sonntag und jeweils 2 Fly-Offs für die Junioren und Senioren. Das man bei solchen Wetterbedingungen nicht unbedingt problemlos die 6 Minuten voll fliegen kann war klar. Aber trotzdem konnte in vielen Gruppen die Zeit erreicht werden. Einfach war es für die Piloten dabei aber nicht. Wo in der vorherigen Runde noch ein Bart stand war in der Runde drauf dann eher Saufen. Man musste auf dem recht weitläufigen Gelände der Modellflugvereinigung Kulmbach mit einem Restart die Thermik an anderer Stelle suchen, finden und dann konsequent nutzen um zum Schluss mit einer Punktlandung die Chance auf den begehrten 1000er zu haben.

Am Ende der sieben Vorrunden hatten sich bei den Senioren Robert Gramß, Michael Schmidkunz, Emanuel Reichmayr (aus Österreich), Gerhard Demengi ,Thomas Walz, Loet Wakkermann (aus den Niederlanden), Hans Hoffman und Christian Reinecke für das Fly-Off qualifiziert. Bei den Jugendlichen gelang dieses Meisterstück Kartik Rastogi, Lars Schmidkunz, Nick Döbbermann und Jannik Schreiber.

Im Fly-Off der Senioren hat sich dann Robert Gramß mit einer SLITE und insgesamt 1934,8 von 2000 Punkten, vor Michael Schmidkunz mit einem STS und 1843,6 Punkten durchgesetzt. Dritter auf dem Stockerl, mit einer Eigenkonstruktion und 1726,6 Punkten, wurde Emanuel Reichmayr. Christian Reineke, der mit der maximal erreichbaren Punktezahl von 6000 ins Fly-Off gekommen war hatte dort in der ersten Runde Pech. Der Weg zurück aus der Thermik war einfach zu weit und er hatte mit seinem Modell eine Aussenlandung und damit einen 0er. In der zweiten Fly-Off Runde war es dann wieder ein 1000er, aber in Summe reichte es damit nur zum 8. Platz.

Bei den Junioren hat Lars Schmidkunz dann seinem Vater gezeigt wie man es macht und hat mit zwei 1000er das Fly-Off überlegen gewonnen. Nick Döbbermann wurde zweiter gefolgt von seinem Vereinskameraden Jannik Schreiber. Alle Ergebnisse findet man im Internet unter http://www.christian-karbacher.de/f3res_dm_2020.html.

Mit der Deutschen Meisterschaft haben die Veranstalter gezeigt, wie man in Zeiten von Corona Wettbewerbe ausrichten kann. Klar, es gab Corona bedingte Einschränkung; es durfte nichts zu Essen und zu Trinken verkauft werden und ein großes Zelt zum Unterstellen war auch nicht machbar. Den individuell notwendigen Sicherheitsabstand haben die Teilnehmenden ganz automatisch selber geachtet. Die fehlenden Unterschriften nach dem „Einsammeln“ der Ergebnisse durch die Helfer hat wohl auch für kein Problem gesorgt. Auch bei den Helfern musste gespart werden, ein paar Freiwillige haben auf dem Platz die Ergebnisse eingesammelt, Kontrollmessungen der Flugzeit gemacht (was aber eigentlich unnötig war, die Differenzen zwischen den „offiziellen Zeiten“ und der vom Helfer gemessenen Zeit lag immer innerhalb der Toleranz) und die Ergebnisse dann an den für Auswertung zuständigen weitergegeben.

Für 2021 wünscht man sich natürlich, dass man ohne coronabedingte Einschränkungen wieder viele Wettbewerbe ausrichten und fliegen kann. Informationen dazu findet man auf der Seite des DAeC unter https://www.daec.de/sportarten/modellflug/leistungssport/f3-fernlenkflug/f3-segelflugmodelle/f3res/

Erwähnt sei hier schon mal die Deutsche Meisterschaft in Gera zum 24./25.Juli 2021.

Bericht + Bilder: Michael Schmidkunz